Oha, zum Wochenende kommt sie mit so einer schweren Kost daher.

Lass uns ins kalte Wasser springen und gleich die Faken aufzählen: laut Wikipedia bedeutet selfcare:

  1. „Im Gesundheitswesen ist Selbstpflege jede notwendige menschliche Regulierungsfunktion, die unter individueller Kontrolle steht, absichtlich und selbst initiiert.“
  2. Die geplanten 108 Sonnengrüße am morgigen Sonntag, 05.04.2020, finden NICHT statt.

Die Karrierebibel definiert Authentizität oder authentisch sein mit:

„… Ein authentischer Mensch strahlt aus, dass er zu sich selbst steht, zu seinen Stärken und Schwächen. Er ist gewissermaßen im Einklang mit sich selbst und das spürt auch die Umwelt.“

 

Ich meine, die Weißheiten, die ich hier von mir gebe, die sind ja nicht vom Himmel gefallen oder habe ich ganz klugscheißerisch mit dem Löffel gefressen.

Ja, einiges habe ich mir angelesen, aber Du kannst Dir sicher sein, der Mensch lernt am Besten aus der eigenen Erfahrung. Das ist wie mit der Herdplatte und dem kleinem Kind. Man kann hundertmal sagen: „fass die Herdplatte NICHT an“ und trotzdem, einmal muss sie angefasst werden, danach hat es das Kind bestimmt verstanden.

Ich will hier gar nicht weiter drauf eingehen, dass unser Gehirn so oder so das Wort NICHT, nicht umsetzen kann.

Was ich eigentlich sagen möchte: Yoga, Achtsamkeit im Wald, Stress und das Resilienz-Thema find ich nicht interessant, weil es gerade das mega Thema ist, weil es online und offline im mainstream angekommen ist, ich mal eben schnell auf den Zug aufgesprungen bin, sondern: ich seit 2006 zumindest mit Yoga in Kontakt bin. Vieles ist in den letzten Jahren anfänglich unbewusst passiert.

Und sei Dir gewiss, ich rede hier nicht nur von den „wir-sind-alle-ganz-bluna-Momenten“, „wir haben uns alle lieb“ und „Du musst nur ein bisserl Yoga machen, dann geht’s Dir gleich viel besser“

Hey, das ist völliger bullshit! Nur mal zum Klarstellen: ich bin noch nicht in dem Zustand angekommen, dass ich völlig über allem stehe, ich dauer-lächelnd durch die Gegend laufe und völlig tieeeefen entspannt bin. Nein, es gibt immer noch Situationen, Menschen und Gegebenheiten an denen ich schier verzweifle, an mir zweifle und an denen ich im Nachgang, wenn der Abstand da ist, wieder etwas lernen durfte.

Ich würde mich hier eher in die praktische Ecke stecken. Wenn mir was weh tut, wenn mir es nicht gut geht, dann will ich Lösungen. Und zwar schnell. Da kann ich ziemlich ungeduldig werden. Jaja, der Yogaweg ist lang. 😊

Zurück zu: „vieles ist anfänglich unbewusst passiert“. Durch Yoga, eigene Erfahrungen und vor allem durch das intensive Auseinandersetzen mit dem Thema Stress bin ich mittlerweile ziemlich gut darin, zu erkennen, wenn gewisse Dinge einfach zu viel sind. Und das, ist der eigentlich große Fortschritt! Kleines Schulterklopfen…

Es gab Jahre da hätte ich NIE offen gesagt, „sorry, aber das schaffe ich nicht“ Never!

Aber und das ist das Gute an jahrelanger Selbsterkenntnis: heute sitze ich sogar am PC und schreibe es auf und ich rutsche nicht gleich in die Ecke, dass ich mir nicht erlaube, es mir einzugestehen, dass ich etwas nicht schaffe. Das nennt man wohl verschachtelte Sätze.:-)

 

Warum ich mich entschlossen habe, dass die 108 Sonnengrüße nicht stattfinden:

  1. Ich kann hier nicht nur labern, sondern muss selbst machen
  2. Die letzten drei Wochen mit Corona waren anstrengend, lehrreich, spannend, intensiv, schnell und doch auf ihre Art und Weise kräftezehrend
  3. Homeschooling, ein völlig neuer Tagesrhythmus der Kinder, Kurzarbeit, Wegfall der Einnahmequellen der Ferienwohnung und vor allem das Umstellen von offline zu online Yoga mit all den technischen Tücken waren/sind letztendlich Stress. Negativer und Positiver Stress
  4. Kurzfristiger Stress ist gut, er darf nicht lang bzw. chronisch werden
  5. Ich habe immer wieder mal Halsschmerzen, friere. All das sind Anzeichen von meinem Körper, um mir zu signalisieren: „mach mal langsam“

Normalerweise hätte ich die Woche vor Ostern keine Kurse angeboten. So war es kommuniziert. Ich habe gemerkt, dass ich die letzten zwei Wochen in die Schiene reingerutscht bin: wenn Du daheim bist, dann kannst Du ja alles anbieten und vielleicht sogar noch was Neues. Pause hast Du ja durch die Kurzarbeit…

Ich bin nach wie vor immer noch der Idee begeistert, dass man gemeinsam mit 108 Sonnengrüßen eine wunderbare Energie freisetzen kann. Gerade in Zeiten von Corona. Diese ca. 60 Minuten geben unheimlich viel Energie, Du spürst jeden Muskel in Deinem Körper, aber, dass darf man nicht unter den Teppich kehren: obwohl die Sonnengrüße langsam gemacht werden, merkst Du am Ende, was Du körperlich gemacht hast. Du bist zwar auch entspannt, weil Dein Kopf eine Stunde lang an nix denkt, doch Du merkst an Deinen Muskeln und an der Körperspannung, dass Du etwas gemacht hast.

Das ist der Punkt, warum ich mich entschlossen habe, nachdem ich gestern von einer kleinen Wandertour heimgekommen bin, mir den Arsch abgefroren habe, weil es doch wieder ziemlich kalt war. Dass es das gesamte Ergebnis von diesem warm, kalten Wetter ist, dass ich in den letzten drei Wochen doch ziemlich viel Kraft verbraucht habe. Kraft, die ich nicht zur Verfügung habe, um Dich Morgen durch die Sonnegrüße zu leiten.

Da muss ich ehrlich zu mir selbst sein, aber auch zu Dir.

Zudem werde ich nächste Woche am Mittwoch und Donnerstag kein online-Yoga geben.

Ich werde wie angedacht, die erste Osterferienwoche mit meiner Familie genießen, viel wandern gehen, die Sonne genießen und drei Gänge zurückschrauben. Meinem Körper und Kopf eine Verschnaufspause geben.

Doch wer mich kennt, der weiß, dass ich das nicht lange durchhalte. Denn, auch das habe ich mittlerweile gelernt: Das Annehmen seiner vermeintlichen Schwachstellen. Das Akzeptieren, dass man so ist, wie man ist.

Desdewesche:

ich akzeptiere, dass mich die 108 Sonnen

grüße momentan körperlich zu arg fordern, ich den versprochenen Termin leider absagen muss. Bin mir aber sicher, dass wir uns an einem anderen Tag sehen. Online oder sogar offline.

Ich akzeptiere, dass ich meine Kräfte schonen muss, auch im Hinblick auf die immer noch herrschende Pandemie von Corona. Denn ein geschwächtes Immunsystem ist der ideale Angriffspunkt von diesem kleinem Scheißerchen

Nächste Woche findet kein Yoga statt, so, wie es angedacht war.

Aber: kleine Hintertür, da es ja doch irgendwie Spaß macht, die neue Technik zu nutzen:

Einladung an Dich und mich, 5 Tage raus in den Wald oder die Natur zu gehen und Deine Sinne zu schärfen!

Allein, zu zweit, mit den Kindern oder der gesamten Familie. Das ist der Vorteil von dem Ganzen Corona-Gedöns: Wir haben Zeit!

Ich bin auf jeden Fall dabei, denn ich bin ja quasi vom Fach 😉. Raus in den Wald oder ins Grüne, senkt das Stresslevel, lässt uns entspannen und unser Immunsystem stärken.

Wie läuft das Ganze ab?

  • Du hast Interesse / Spaß raus in die Natur zu gehen.
  • Du solltest Dich darauf einlassen können, dass Du den Wald mal anders erlebst
  • Du erlaubst / gönnst Dir mindestens 30 Minuten pro Tag eine kleine Auszeit
  • Du lädst Dir zoom auf den Tablet, Handy oder PC
  • Du solltest Lust haben, einfache Bewegungsabläufe kennen zu lernen, um Dir, Deinem Nacken, Schulter, Kiefer etwas Gutes zu tun
  • Du schickst mir eine email mit dem Stichwort „5 Sinne“
  • Du erhälst ab Montag Abend jeweils eine Anleitung, welche Übung Du am nächsten Tag draußen machst. Zeitaufwand ca. 30 Minuten. Kannst natürlich auch länger draußen bleiben. Keine Angst, Du musst nicht nackt durch den Waldlaufen und die Bäume umarmen.
  • Wir sehen uns ab Dienstag 20 Uhr für max 45 Minuten via zoom zum Austausch und für ein paar Yogaübungen, die Du leicht umsetzen kannst.

Am Ende hast Du eine komplette Yogaeinheit, mit Bilderanleitung für daheim, hast einen Einblick bekommen, wie man den Wald auf eine andere Art und Weise erleben kann und bist wohl an einer Erfahrung reicher. Das Ganze ist kostenlos, es kann somit wirklich JEDER daran teilnehmen. Außerdem hast Du den Austausch mit der Gruppe und dass man auch trotz Corona gemeinsam etwas machen kann.

So, ich habe jetzt Hunger und werde etwas frühstücken und dann gehe ich ohne Stress und Verpflichtungen in den Wald.

Wir sehen uns spätestens übernächste Woche!

Bis denne