wie Yoga und der Odenwald für mich zusammengehören und sich in wood-yoga vereinen

Wie bereits erwähnt, meine Heimat ist der Odenwald. Bereits die Oma meines Mannes hatte in dem Haus, welches wir übernommen haben, bereits in den 60er eine Frühstückspension. Der Name des Hauses war: Waldblick. Nach der Basisyogalehrerausbildung reifte die Idee, dass ich Yoga und unsere Ferienwohnung miteinander verbinden möchte. Aber, ein wesentlicher Aspekt muss noch erwähnt werden: Anfang 2016 kam ich das erste Mal mit dem Begriff „Waldbaden“ in Kontakt. Und musste sofort wieder an die Empfehlung meines Hausarztes denken. Dennoch auch in mir die Feststellung: „was soll das denn spektakulär Neues sein. In den Wald geh ich doch so oder so“. Je länger die Basisyogalehrerausbildung lief, desto häufiger wurde ich mit dem Thema Waldbaden konfrontiert oder anders ausgedrückt, dass Thema kam immer wieder zu mir. Ich informierte mich, kaufte Bücher, las mich ein. Je mehr ich mich theoretisch mit dem Thema Waldbaden auseinandersetzte, desto mehr habe ich für mich Parallelen zum Yoga gefunden. Ich ging mit einer anderen Intention in den Wald. Plötzlich lag der Focus nicht mehr auf: wer kann am schnellsten durch den Wald joggen, sondern ich reduzierte die Kilometer und verbrachte wesentlich längere Zeit Wald. Bewusst nahm ich war, dass der Effekt erstaunlich war. Quasi ein Feldversuch am eigenen Leibe.

Mein Interesse war geweckt und alsbald landete ich auf der Homepage der deutschen Akademie für Waldbaden und Gesundheit. Informierte mich auch dort und konnte mir eine Ausbildung zum Trainer für Achtsamkeit im Wald sehr gut vorstellen. Theoretisch. Praktisch: aufgrund meiner eigenen Erfahrung und aufgrund meiner laufenden Yogalehrerausbildung meldete ich mich erst einmal „nur“ für den 1. Waldbaden-Kongress im Herbst 2019 an.

Danach war schnell klar, dass ich mich für die Ausbildung zum Natur-Resilienz-Trainer anmelden würde. Da die angegebenen Inhaltspunkte für mich eine Erweiterung zu meinem Yogalehrerausbildung darstellten. Zudem der Focus auf das Thema Stressreduzierung in dieser Ausbildung gelegt wurde. Mir zwischenzeitlich es total logisch erscheint, dass langfristiger Stress sich u.a. körperlich auswirken kann.

Wieso Yoga und Wald?

Ich behaupte, aufgrund meines eigenen subjektiven Empfindens/Erfahrens, dass jede Person egal ob Schüler, Student, egal ob arbeitssuchend oder arbeitend, Mutter, Vater, Pflegende, egal welche Altersgruppe bei sich selbst (meistens als Alltags- Wehwehchen) diverse leichte, mittelschwere, schwere körperliche, mentale Auswirkungen bei sich festgestellt hat. Bis man erkennt, dass all diese kleinen oder großen, bewussten oder unbewussten Reaktionen unseres Körpers eine Folge von Stress sein können, vergeht eine Zeit.

Die Frage ist, ob überhaupt der Otto-Normalo ein Zusammenhang hergestellt. Wer möchte schon wahrhaben, dass eine ständig wiederkehrende Erkältung, ständige Nacken- oder Schulterschmerzen oder sogar das viel bekannte Zähneknirschen, die Ursachen von Stress sein können.

Für mich, als Nicht-Wissenschaftler vergeht kein Moment, dass man in den Medien, egal wo man sich aufhält, Produkte beworben bekommt, die das allgemeine Wohlbefinden stärken, unterstützen oder verbessern sollen. Insgesamt bekommt es den Anschein, dass es verpönt ist, wenn man sich um sich selbst kümmert, sich selbst pflegt und sich vor allem Zeit für sich nimmt. Allzu oft wird Antibiotika verschrieben. Hauptsache man kann wieder schnell am Arbeitsplatz erscheinen. Bluthochdruck,  Kopfschmerzen, Zähneknirschen, Muskel- und Gelenkbeschwerden, mangelnde Beweglichkeit, Verspannungen, psychische Angeschlagenheit, diese Begriffe kennt jeder. Der Begriff Burn-out ist über alle Schichten, wenn nicht selbst, dann namentlich bekannt. Es gibt die eine Fraktion von Betroffenen, die zum Arzt gehen und sich Medikamente verschreiben lassen und keinen Zusammenhang sehen. Es gibt die anderen, die zum
Arzt gehen, sich Medikamente verschreiben lassen, sich bewusstwerden, dass irgendetwas (Nicht-Greifbares) nicht stimmt, sonst aber keine Veränderung in ihrer Lebensweise machen. Und es gibt die anderen, die probieren, einen ganzheitlichen Ansatz in Form von gesunder Lebensweise in ihrem Leben zu integrieren. Gute, regionale, saisonale Ernährung, Sport, Bewegung, an der frischen Luft sein. Nachhaltig, langfristig oder auf neudeutsch „holistisch“. Aber auch bei der letzten Gruppe, gibt es immer wieder Extreme. Es wird sich auf einen Sport, auf eine Ernährungsart o.ä. versteift. Entweder oder. Immer am Maximum.

Ist nicht alles Yoga?

Letztendlich geht es darum, seine Achtsamkeit zu schulen. Zu sich zu finden, auf seine Intuition zu hören. Zu Verlangsamen und nach den eigenen Prinzipien sein Leben auszurichten. Seit 2006 bin ich mehr oder weniger mit dem Thema Yoga nun beschäftigt. Habe verschiedene Kurse mir angeschaut (Atem-Therapie nach Middendorf, MBSR, Yoga und diverse Bücher) Seitdem sind fast 14 Jahre vergangen. Mein Yoga-Weg lässt mich nun langsam etwas Licht erkennen. Jetzt kann ich langsam behaupten, dass alles wohl irgendwie Yoga ist. Auch das meditative Karottenschälen mittags. Nur schälen und nicht telefonieren, die Kinder bespaßen und noch dabei kochen. Ich meine, dass ich langsam das Knäul entwurschteln kann und habe aus den verschiedenen Ansätzen von Programmen und meinen Erfahrungen, das Beste für mich zusammengefasst. Ich schöpfe aus den Ansätzen von Yoga, Achtsamkeit, Meditation, Waldbaden und der Resilienztechnik, welche um den Naturrraum erweitert wurde und Ayurveda. MBSR Mindfull-Based-Stress-Reduction von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn, der Mind-Body-Medizin.Die Theorie ist mir bekannt. Etliches habe ich in meinen Alltag integriert. Es heißt aber nicht, dass ich vollkommen erleuchtet und unfehlbar bin. Es bedeutet weiterhin für mich üben, üben, üben. Aber auch vertrauen. Mit dem Wissen, dass bereits alles in mir vorhanden ist. Dies konsequent umzusetzen und tiefer zu begreifen, dass ist die eigentlich Aufgabe.