Selbstkontrolle auf dem Jakobs-Weg
Tagesspruch
meine Erlebnisse und Emotionen
So, Flug wurde völlig überteuert umgebucht. Dank Hugo kenn ich den Zug, der mich direkt nach Porto bringen wird. So ist auf einmal meine Reise, mein WEG schneller um als gedacht. Ich stehe auf, gehe zum Bäcker 😉 und wandere zum Bahnhof. Der Zug fährt mich durch verschiedenen Landstriche direkt nach Porto. Ich erlebe den Jakobs-WEG noch einmal auf eine andere Art und Weise. Ich habe mir im gleichen Viertel wie bei der Ankunft ein Zimmer gebucht und verbringe noch ein einhalb Tage dort. Das Hotel ist nett, dennoch laut. Am Anfang überlege ich noch, ob ich meinen Unmut runterschlucken soll, doch ich gehe zur Rezeption und teile mit, dass die Nachbarn Party machen. Es wird eine Lösung gefunden und ich darf am nächsten Tag einen Stock höher ziehen. Empathie und Freundlichkeit haben am Ende auch eine Grenze. Denn wie oft gehen wir über unsere eigenen Bedürfnisse und stellen uns hinten an. Wie immer: Balance is the key.
Das Wetter spiegelt meine Laune ein wenig wieder, denn es ist bedeckt. Dennoch nutze ich die Zeit, gehe noch einmal zur Kathedrale, entdecke die andere Seite mit den vielen Weinkellern und sträune durch die Gassen. Lasse mich treiben und probiere einfach die Kontrolle abzugeben. Ich kann nichts an der Situation ändern. Es ist wie es ist. Ich darf dankbar sein, dass alles auf dem Weg geklappt hat, ich in Santiago angekommen bin und ich sogar noch an der Küste rückwärts laufen konnte.
Selbstkontrolle und die Emotionen. Googelst Du dieses nette Wort, dann bekommst Du folgenden Hinweis: Selbstkontrolle bedeutet, in entscheidenden Momenten nicht impulsiv, sondern kontrolliert zu reagieren. Also die willentliche Unterdrückung von störenden Impulsen. Selbstkontrolle wird im Emotionscoaching auch verstanden, dass sie die den ungeteilten Focus auf wertegeladene Ziele fördert. Sie schützt vor Aufschieberitis, der Prokrastination. Übersetzt auf meine jetztige Situation heißt dies, dass die Versucherung äußerst groß war, einfach im Schlaraffenland zu bleiben. Die Verführung war wahrlich groß mitten in diesem Einod zu bleiben. Doch dank der Aktivierung meiner Super-Ressourcen auf dem Jakobsweg konnte ich diesen Schockmoment sehr gut wegatmen und in mein Körpergefühl reingehen, die Ressourcen erspürbar machen. Die kann mir niemand mehr klauen. 😉 und irgendwann ist alles zu Ende, der Alltag darf mich wieder haben. Dennoch wird es eine Wiederholung geben.
Gerade jetzt, ein Jahr nach meinem Jakobs-Weg erkenne ich, was dieser WEG mit mir gemacht hat. War es mir noch etwas unklar, was er alles mit mir gemacht hat, doch mittlerweile sehe ich meinen WEG glasklar vor mir. Ich durfte verschiedene Abzweigungen kennen lernen, doch jetzt ist noch klarer, was ich hier auch mit meinem Angebot machen werde. Doch bevor ich Dich zu arg langweile, hier noch ein paar Impressionen aus. Porto.
Zahlen, Daten, Fakten
komoot bezeichnet die Tour als „Rennrad-Tour“ ich bin sie mit dem Zug gefahren. Von Hugo aus waren es knappe 80km. Strecke findest Du hier
Dauer 3:09 Stunden
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