21.06.2021 Santiago die Compostela nach Baiona

Tagesspruch

nur wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen

Johann Wolfgang von Goethe

meine Wandererlebnisse auf dem portugiesischen Jakobsweg

Wow, der Tag gestern war emotional. Und ich sag ja schon die ganze Zeit, dass der Weg immer noch nachwirkt. Auch sehe ich immer mehr den Zusammenhang. Warum der Weg schon viel früher anfing. Warum sich manches so entwickelt hat, warum ich die Yogalehreausbildung begonnen habe. Warum ich das Wandern und den Wald liebe. Die Natur, die völlig wertfrei ist und uns so nimmt wie wir sind. Das ist übrigens auch eine Erfahrung auf dem Jakobsweg. Dich kennt keiner, also kannst Du Dein wahres Ich Leben. Keine Äußeren und vor allem auch keine Inneren Glaubenssätze, aber das macht man doch so nicht. Neues Blatt, neues Glück sozusagen. Du bist außerhalb Deiner normalen Welt. Du hast noch keine unangenehmen Erfahrungen gemacht und stehst somit jedem und jeder Situation offen gegenüber. Der Reiz des Urlaubes. Dein Gehirn hat noch keine Verknüpfungen gemacht und etwas in die Stress-Schublade gestopft, aus welcher dann Automatismenn entstehen. Mag für den ein oder anderen theatralisch klingen, doch das macht ihn auch aus. Das zu machen, wie es Dir gefällt und nicht auch noch auf dem Jakobsweg zurückzustecken, so wie wir es im Alltag evtl machen, weil wir anderen gefallen wollen.

So ist es auch, dass es an diesem Morgen immer noch regnet und kalt ist. Eigentlich war der grobe Plan, dass ich bis Finisterre oder Muxia laufe. Doch ehrlich gesagt, auch hier gehe ich den Weg des geringsten Widerstand. Wem muss ich was beweisen? Benötige ich wirklich ein Foto vom Ende der Welt? Nein, beschließe ich. Der neue Plan ist, nachdem ich den Wetterbericht gecheckt habe und feststellen darf, dass es in Portugal wärmer und sonniger ist, der Empfehlung von Fernandas Mann zu folgen, dass es mich Richtung Baiona zieht. Es soll ein Hafenstädtchen sein, was jetzt in dieser Zeit weniger Touristenaufkommen hat und somit seinen wahren Charme versprühen kann. Außerdem habe ich noch genügend Zeit und kann Strand, Erholung usw. genießen, um dann wie geplant noch zwei Tage in Porto zu verbringen.

Ich checke aus und dehe noch einmal zur Kathedrale, mache diverse Fotos, diesmal mit strahlendem Gesicht- Schlendere durch die Gassen und warte, bis die Messe anfängt. Auch hier komme ich nicht aus dem Staunen raus – was für eine coole Kirche. Durch die Info vom Rezeptionisten ist mir bekannt, dass ich mit dem Bus zu meinem neuen Ziel komme und ich mache mich auf zum Bahnhof. Dort warte ich und steige dann in den Bus. Auch hier bin ich etwas überfordert, denn die Klimanlage schnurrt und alle Plätze sind belegt. Ich gestehe, das bin ich nicht mehr gewohnt.

Die Busfahrt dauert knappe drei Stunden und ich lande im Hafenort Baiona. Das neue Hostel ist super! Alle sind nett, aber nicht überfüllt. Ein Bett ist schnell auserkoren und nach ner Dusche schlendere ich durch die Gassen. Erlebe, wie die Einheimischen das Wetter, das Leben und das Beisammensein genießen.

Zahlen, Daten, Fakten

leider heute keine Zahlen, Daten, Fakten, denn die Yvonne hat einfach nur im völlig überfüllten Bus gesessen und sich keinen Kilometer zu Fuß bewegt 😉