das weibliche Gehirn

Vor ein paar Wochen bin ich auf ein weiteres interessantes Buch gestoßen, welches ich mir alleine aufgrund des Titels gekauft habe, verbindet es doch zwei Themenbereiche, die ich sehr weit oben auf meiner Prio-Liste als Hormon Rebellin habe: Zusammenhang Gehirn und Weiblichkeit. Das Buch ist von Dr. Lisa Mosconi „das weibliche Gehirn“. Kannst Du überall, am besten im örtlichen Buchhandel erwerben.

Ich werde hier keine komplette Rezension schreiben, sondern Dir ein paar Eindrücke mitgeben. Zum einem wurde ich in meiner Annahme als Laiin bestätigt, dass wir Frauen anders ticken 😉 dass zum einem unser Gehirn unseren Körper beeinflussen kann, der Weg allerdings auch in die andere Richtung funktioniert. Nämlich, dass unsere körperlichen Reaktionen auch unser Gehirn, aka Hormone beeinflussen kann. Dr. Lisa Mosconi hat als Untertitel folgenden Satz gewählt: länger leben, besser schlafen, Demenz vorbeugen – wie Frauen gesund bleiben.

Sozusagen ein perfect match zu meinem Thema: Steigerung des Wohlbefindens & Leistungsfähigkeit mit Hormon Resilienz, Körperintelligenz, Hormon- und Zykluswissen.

die neue Gesundheit ist weiblich

Auch wird in dem Buch das Thema aufgegriffen, dass die Gesundheit des weiblichen Gehirns eines der am stärksten vernachlässigten Bereiche ist, da in der Vergangenheit Versuche und dergleichen nicht richtig angepasst waren. Ein Fehler aus der Vergangenheit, denn aufgrund von Nebenwirkungen bei schwangeren Frauen resultierte und zur Folge hatte, dass Frauen im gebärfähigen Alter von Studien ausgeschlossen wurden, bis die Sicherheit vom zu testenden Medikament feststand. Das nächste Problem war, dass auch in Tierversuchen die männlichen Tiere bevorzugt wurden, da die weiblichen aufgrund des Ovulationszykluss nicht geeignet waren, bzw. zu viele Unregelmäßigkeiten hervorbrachten.

Interessant ist zu lesen, dass mittlerweile Männer als auch Frauen berücksichtigt werden, die Ergebnisse allerdings nicht seperat betrachtet werden, sondern alle Ergebnisse in einen Topf geworfen werden! Leider spielt auch hier das Thema Geld eine Rolle, denn um einzelne getrennte Auswertungen zu ermöglichen, benötigt man die doppelte Anzahl an Teilnehmer/innen, somit auch einen höhere Finanzierung…

Somit stehen wir weiterhin vor einem nicht allzu kleinen Problem. Aufgrund dieser Ursache wird weiterhin nicht wissenschaftlich getrennt betrachtet, dass wir Frauen Medikamente anders verstoffwechseln, es kann somit zu Nebenwirkungen kommen, die bei einer niedrigeren Dosierung geringer wäre. Eine Passage hat mich besonders erschrocken! Es geht um das Thema Herzinfarkt.

Herzinfarkt bei Frauen

Leider ist es anscheinend so, dass bei Frauen ein Herzinfarkt nicht sofort erkannt wird. Sie aufgrund einer Fehldiagnose nach Hause geschickt werden, weil Frauen andere Symptome als Männer aufweisen. Laut Mosconi berichtet nur „eine vn acht PAtientinnen über Beschwerden wie beim sogenanntenn Hollywood-Herzanfall (Engegefühl im Brustkorb, starke Schmerzen, die in den linken Arm ausstrahlen).

Ein Herzinfarkt zeigt sich bei 70% der Frauen mit:

  • grippeähnlichen Symptomen
  • Kurzatmigkeit
  • kalter Schweiß
  • Übelkeit
  • Schmerzen im Rücken, Kiefer, Magenbereich
  • ohne gänzliche Brustschmerzen

das weibliche Gehirn – länger leben, besser schlafen, Demenz vorbeugen – wie Frauen gesund bleiben

Besonders toll fand ich an dem Buch, dass hier auch auf mehrere Bereiche eingegangen wird, die ganz weit oben bei meiner Arbeit stehen:

  • Wissensaufbau
  • Vertrauen in den Körper, Ärzte und andere Beteiligte finden
  • ins Strahlen kommen, ins eigene (Patientinnen) Empowerment

Ihr Buch ist in drei Teile aufgebaut:

Verstehen: die Forschung hiner der Praxis

Prüfen: sich testen lassen

Handeln: für eine optimale Hirngesundheit, Minimierung der Risiken

Am Ende, auch wenn das Buch eigentlich um Alzheimer geht, schlägt sie eine Brücke zum Thema weibliches Gehirn, Hormone, Wechseljahre, Bewegung, Ernährung, Entspannung, langfristige Verhaltensändern. Sie ermutigt zu einem kritischen Blick auf die Medizin. Zum eigenen Abwägen von Kosten, Riskien, Nutzen. Aber: sie räumt auch auf mit falschen Wissen. Sie erklärt eindeutig, warum die Hormon-Ersatz-Therapie in den Verruf gekommen ist (hier sind wir wieder beim Thema Studien), warum sie dennoch von Vorteil sein kann. Sie geht auf Bioidentische Hormone ein, auch auf den Ayurveda. Insgesamt fühle ich mich in meinem Ansatz bestätigt, denn auch sie sagt: nicht zu viele Stellschrauben auf einmal verdrehen, langsam vorgehen, dokumentieren, einordnen und beobachten. Vor allen Dingen: wenn Frau etwas Neues anfängt, mindestens drei Monate dran bleiben!

Gehirn, Emotionen & Hormone

Wer mir schon länger folgt, dem ist bekannt, dass ich im Thema Emotionscoaching drin bin. Auch hier werden die hormonellen Veränderungen im Gehirn berücksichtigt. Zudem wird Dir bekannt sein, dass mir immer ein Puzzlestück gefehlt hatte. Mir als Laiin fiel realtiv früh auf, dass alles zum Thema Stress, Knirschen, Resilienz, Yoga, usw. Sinn macht, aber ich suchte nach dem missing link. Gefunden habe ich es im Hormon- und Nervensystem.

Diese Annahme wird ab Seite 42 im Buch bestätigt, denn Mosconi erläuter dies folgendermaßen:

Unser Gehirn steht im ständigen Austausch mit Hormonen. Viele Frauen merken dies z.B. unter PMS. Hormone sind biochemische Verbindungen, die quasi an jedem Vorgang im Gehirn und Körper beteiligt sind. Das fängt beim Zellstoffwechsel an, geht über Gewebewachstum, Regeneration und Erholung nach Verletzungen weiter. Hormone sind für gute und starke Knochen verantwortlich, geben uns Energie, beeinflussen den Darm und unser Sexleben. Zudem sind sie ein wichtiger Motor für unser Immunsystem, der Verstoffwechslung insgesamt. Soweit so gut. All das Wissen kennst Du aus den Wirkweisen von Yoga, Shinrin Yoku, Natur Resilienz.

Das Problem ist, dass wir gerne vergessen, dass Hormone wenn sie in einer Dysbalance sind, vielfältige Auswirkungen auf den gesamten Körper haben. Von den Gelenken bis zum Gehirn.

Mosconi hebt besonders das Östrogen (Estrogen) hervor, welches maßgeblich für die Gehirngesundheit verantwortlich ist! Besonders hervorzuheben ist der Energiestoffwechsel, aber auch für die Gehirnfunktion, damit Gehirnzellen gesund und aktiv bleiben, besonders wenn es um Regionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Planung, Immunsyste und Schutz der Nervenzellen geht.

Mosconi ist dem noch tiefer auf die Spur gegangen und fand heraus, dass bei Frauen eher das Östrogen vorherrscht, wobei bei Männern Testosteron. Somit ist schon von vorneherein klar, dass Dinge anders laufen. „Im Allgemeinen erzeugt das Gehirn von Männern mehr Serotonin, den Wohlfühl-Transmitter, der für Stimmung, Schlaf und Appetit eine Rolle spielt. Frauen produzieren hingegen mehr Dopamin im Gehirn, eine Verbindung, die für den eigenen Antrieb und belohnungsmotiviertes Verhalten zuständig ist“. Mehr über den Zusammenhang von Hormone und Emotioinen findest Du hier.

Zudem schreibt sie, was mir natürlich mit meinem Wissen sehr entgegen kommt, dass der Hippocampus (zuständig für das Gedächtnis) und die Amygdala (denke an die Diva) im weiblichen Gehinrn sehr eng mit dem frontalen Cortex verbunden ist, der für abstraktes Denken, Planen und Logik steht. All die eben genannten sind sehr stark mit dem limbischen System verbunden, was für Liebe, Zuneigung, Motivation, Emotionen steht.

Ein weiterer Punkt, den sie nennt ist: das trotz der Unterschiede zwischen Mann und Frau am Gehirnaufbau dies keine Auswirkungen auf unser Verhalten hat. Nichts aus der Biologie entschuldigt eine Ungleichbehandlung von Männern und Frauen im Hinblick auf Gleichberechtigung, Entlohung oder andere Chancen! Es gibt somit nicht das männliche oder weibliche Verhalten. Wir haben ähnliche Voraussetzungen. Zudem weißt sie darauf hin, dass es dennoch biologisch gesehen Unterschiede gibt. Womit wir wieder beim Gehirn wären: es scheint zu sein, dass das männlich und weibliche Gehirn unterschiedlich altern, was auch am Status der zur Verfügung stehenden Hormone liegt.

Der Einfluss von Wechseljahre, Hormone auf das weibliche Gehirn

Der signifikanteste Unterschied zwischen Mann und Frau ist, dass wir Frauen in die Wechseljahre kommen. Somit ein Hormoncocktail feinster Güte in unserem Körper, Gehirn reingeschüttet wird. Sie fand mit ihrem Forschungsteam heraus, dass der langsame Rückgang der weiblichen Fertilität einen erheblichen Einfluss auf das Gehirn hat.

Willkommen im Land der Hormone, dessen Sprache wir noch nicht so wirklich verstehen. Wir kennen Symptome wie

  • Hitzewallungen
  • Schweißausbrüche
  • Schlafstörungen
  • depressive Verstimmungen
  • Brainfog
  • uvm.

Alle haben gemeinsam, dass der Hormonspiegel sinkt und somit auch das Gehirn beeinflusst wird. Sie hat das Ganze mit Gehirnscreenings untermauert. Bilder zeigen, dass bei Frauen im menopausalen Alter das Bild grauer / dunkler ist als bei Frauen die prämenopausal sind. D.h. übersetzt: grau = geringerer Gehirnstoffwechsel. Ihr Buch dreht sich am Ende umd das Thema Alzheimer. Sie konnte nachweisen, dass auch eine erhöhte Ansamlung von amyloiden Plaque nachgewiesen werden konnte, was wiederum ein Anzeichen von Alzheimer ist. Der Stoffwechsel nimmt ab und das Gedächtniszentrum schrumpft, sowie das die Stoffwechselaktivität abnimmt. All die eben genannten Punkte zeigen sich auch im Frühstadium von Alzheimer!

Somit kommt ein weitere Punkt auf die to do Liste von uns Frauen:

Sich um unser Gehirn kümmern. Selbstfürsorge, das eigene Wohlbefinden zur absoluten Priorität machen. Denn Anzeichen von Alzheimer machen sich anscheinend früher bemerkbar als gedacht! Sie beschreibt es so, dass Alzheimer nicht über Nacht kommt. Es ist eine Verkettung von genetischen, medizinischen Ereignissen, die gepusht durch unsere Lebensführung werden.

850 Millionen Frauen sollen in der ganzen Welt sich in den Wechseljahren befinden!

Dies bedeutet nicht, dass wir den Kopf in den Sand stecken müssen

Resilienz, Wohlbefinden, Selbstfürsorge

Je früher wir anfangen, uns wieder um uns zu kümmern, desto besser!

Es geht um

  • einen ganzheitlichen Ansatz. In Kooperation mit Ärzten, Therapeuten, Heilpraktikern. Es geht um ein soziales Netzwerk, wie wir es aus den Resilienzwurzeln kennen. Es geht um eine individuelle Strategie, für das eigenen hormonelle Alter. Spannenderweiße ist ein Zitat von mir:
    • grow as you age, as you flourish, as you want to be
  •  dass wir uns immer vor Augen halten, dass unser Gehirn lernfähig ist. Stichwort Neuroplastizität
  • einen ganzheitlichen Ansatz, so, wie wir ihn auch aus dem Ayurveda kennen. Vieles formt uns. Unsere Lebensweise, das Verhalten, das Essen, Umweltgifte, Stress, alles, was über unsere fünf Sinne auf uns hereinprasselt
  • Anpassung des Lebensstils
  • Hormonwissen
  • Zykluswissen

Ich hoffe, das dies ein weiterer spannender Einblick in meine Arbeit war. Andere interessante Artikel gibt es im Blog. Ich freue mich über ein Kommentar.

Das Thema „weibliches Gehirn“ ist auch Bestandteil auf der dritten Etappe im Hormon Heldinnen Bootcamp. Ebenso natürlich ein Faktor, den ich in meiner individuellen WEG-Begleitung berücksichtige, wenn es darum geht, dass Du Deinen eigene Heldinnen Reise begehst, bei welcher ich Dich super gerne unterstütze.

Lieben Gruß ausm Wald von der Hormon Rebellin

Yvonne